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Auf der Sonnenseite der Energiewende
08. April 2021
Auszug der "Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen" - April 2021 … An anderer Stelle etabliert sich eine neuere Form von Kraft-Werk. Wenn er für einen Moment die Augen schließt, sieht Georg Schmiedel es deutlich vor sich. „So viel wird sich gar nicht ändern: Die Industrie…
Mehr anzeigenAuszug der "Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen" - April 2021
… An anderer Stelle etabliert sich eine neuere Form von Kraft-Werk. Wenn er für einen Moment die Augen schließt, sieht Georg Schmiedel es deutlich vor sich. „So viel wird sich gar nicht ändern: Die Industrie wird es auch weiterhin geben – aber sie arbeitet mit Wasserstoff“, sagt der 52-Jährige. Der Geschäftsführer der F&S solar concept GmbH mit Sitz in Euskirchen bewegt sich betriebsbedingt auf der Sonnenseite des Strukturwandels. Seit der Gründung im Jahr 2005 hat das Unternehmen weltweit mehr als 1.500 Solarkraftwerke geplant, installiert und erfolgreich in Betrieb genommen. Den Werdegang von „F&S solar concept“ bezeichnet Schmiedel als „Berg-und-Talfahrt“, von Höhen und Tiefen geprägt: Die anfängliche Förderung der Branche wird bald schlagartig zurückgefahren und schließlich nahezu ganz gestrichen. „Der Solarenergie-Markt in Deutschland ist aus politischen Gründen zum Erliegen gebracht worden“, resümiert Schmiedel. Doch dann die Wende: „In den vergangenen zwei, drei Jahren hat die Politik endlich erkannt, dass die Erneuerbaren unerlässlich sind und unterstützt werden müssen.“ Seitdem befindet Schmiedel sich im konstruktiven Austausch etwa mit NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart und der hiesigen Regierungspräsidentin Gisela Walsken.
Vor wenigen Wochen hat Schmiedel von der Stadt Jülich die Baugenehmigung für einen besonderen Solarpark für den Kreis Düren erhalten: Im „Brainergy Park“ als gemeinsamem Gewerbegebiet der Kommunen Jülich, Titz und Niederzier soll Ende des Jahres mit der Errichtung einer Anlage begonnen werden, die mit den größten ihrer Art in Nordrhein-Westfalen konkurriert. Ziel des ehrgeizigen Solarprojekts mit 18.192 Modulen und einer Leistung von bis zu zehn Megawatt: der klimafreundlichen Wasserstoffproduktion den Weg zu bereiten. Denn, so berichtet die Dürener Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18. Februar: Anfang 2023 soll eine neue Gesellschaft mit Beteiligung des Kreises damit beginnen, auf der Merscher Höhe „grünen Wasserstoff“ im industriellen Maßstab herzustellen. Partner sind der Münchener Riese Siemens, die in Essen ansässige RWE-Tochter Generation und das hessische Gas-Logistik-Unternehmen Messer Group. Siemens hat vom Bund bereits eine Förderzusage für den Bau der Wasserstoffproduktion erhalten, deren Energie zu 100 Prozent aus dem Solarpark der Euskirchener Experten stammen soll. In der Zeit, in der die Photovoltaik- Anlage wetterbedingt keine Energie für die Elektrolyse liefert, soll RWE als Versorger mit grünem Strom aushelfen. Der so entstehende gasförmige Wasserstoff soll zunächst vor allem als Treibstoff für entsprechende Busse und Bahnen genutzt werden, die der Kreis Düren vor Kurzem in großer Zahl bestellt hat.
Meilenstein in Monte Cristi: Solarstrom für 50.000 Haushalte
Im zweiten Schritt soll der Wasserstoff auch der heimischen Industriebetriebe als Energiequelle dienen. „Wir wollen so viele Unternehmen wie möglich zum Umstieg auf Wasserstoff bewegen“, hat Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn in der Zeitung verlauten lassen. Für dieses Vorhaben will F&S solar concept mehr als 100 Megawatt Photovoltaik-Leistung auf verschiedenen Grundstücken entlang der Autobahn und Schienennetze im Kreis Düren entwickeln und damit den laufenden Strukturwandel beschleunigen. Ein weiteres Großprojekt entsteht derzeit an der Seite eines regionalen Energieversorgers, mit dem mehr als 100 Megawatt im gesamten Kreis Euskirchen geplant sind. „Alleine diese mehr als 200 Megawatt Solarenergie, die sich für unsere Region in der Entwicklung befinden, sind deutlich mehr als in vielen Jahren deutschlandweit gebaut wurde“, bilanziert Schmiedel.
Heute zählt sein Betrieb zu den weltweit agierenden Solarprojektierern, die mit Planung, Beschaffung und Aufbau befasst sind. Die Projekt- und Flächenakquise ebenso wie die Entwicklung und Planung nimmt das Unternehmen ausschließlich mit eigenem Personal in der Zentrale in Euskirchen und den lokalen Büros in den einzelnen Ländern vor. Am Stammsitz in Euskirchen kümmern sich 15 Techniker um die Fernüberwachung der Solarparks und die jährlichen Wartungs- und Inspektionsarbeiten. Internationales Terrain betritt F&S solar concept 2014 – und damit neun Jahre nach der Gründung. Auf die Anfänge in Italien folgen Aufträge in Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und der Dominikanischen Republik. Die dortige Provinz Monte Cristi ist es schließlich, wo Schmiedel mit seinem Betrieb 2018 einen Meilenstein erreicht: Auf einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratmetern „haben wir einem ganzen Land energietechnisch zu neuen Perspektiven verholfen und es gleichzeitig aus seiner Abhängigkeit von Kartellen befreit“, sagt der Geschäftsführer. Der erste Park produziere Strom für rund 50.000 Haushalte. Weitere Anlagen seien in der Planung.
Kopf- statt Knopfsache: Der Wandel braucht Zeit
Doch Schmiedel ist auch Realist: „Es ist naiv zu glauben, dass man den Wandel global sehr schnell hinbekommt. Es braucht viel Zeit, bis sich die Denkweise in den einzelnen Ländern verändert. Keine Nation drückt einfach auf den Knopf und wird plötzlich grün.“ Was ihm jedoch Mut mache: „Es ist mittlerweile auch wirtschaftlich sinnvoll, grüne Energie zu produzieren. Das kann letztlich zum Durchbruch verhelfen, denn es bringt nur wenig, den großen Industrienationen mit purem Idealismus zu kommen.“ Schmiedel möchte, dass Deutschland mit grünem Beispiel vorangeht und andere Nationen mitzieht. Der 52-Jährige erinnert sich an die Zeit des 1.000-Dächer- Programms und der Einführung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes, als Deutschland zuerst belächelt wurde und später zum weltweiten Vorreiter der Energiewende. „Nur dadurch war es möglich, in die Massenproduktion von Solarmodulen im Bereich der Wechselrichter zu gehen“, sagt Schmiedel. „Selbst, wenn man die ganze Welt in den Blick nimmt: Es ist immer auch wichtig, was wir hierzulande machen – das hat enorme Strahlkraft.“
Wenn Neubaugebiete mehr Strom erzeugen als verbrauchen
Dass der Unternehmer aus Euskirchen mit seinem Geschäftspartner Jörg Frühauf 1988 bereits die Immobiliengesellschaft F&S concept GmbH gegründet hatte, kommt ihm jetzt auch mit Blick auf den Strukturwandel zugute: Derzeit entwickelt der Betrieb mehr als 24 Neubaugebiete in der weiteren Region. Darunter befindet sich auch ein klimaneutrales Pilotprojekt im Kreis Euskirchen, bei dem ein in direkter Nachbarschaft zu den 53 Baugrundstücken liegender Ein-Megawatt-Solarpark mehr Energie erzeugen soll, als die gesamte Siedlung verbraucht. Kein Wunder, dass Schmiedel gerne von „Strahlkraf t“ spricht. Wenn der Strukturwandel seine Schatten vorauswirft, sieht der Unternehmer keinen Anlass zur Sorge: „Es wird auch weiterhin großen Bedarf für Industriebetriebe geben.“ Ein gutes Beispiel dafür bildeten die zahlreichen Solarparks selbst, für die in der Region teilweise noch die Genehmigungsverfahren laufen und die ihrerseits wiederum auf Zulieferer angewiesen seien – etwa auf die Stahlbranche für die Unterkonstruktionen, auf die Elektrobetriebe für die Montage und auf viele andere mehr. „Der Industrie in unserer Region insgesamt wird der Strukturwandel jedenfalls nicht schaden“, sagt Schmiedel, genießt die Sonne und schließt für einen Moment die Augen
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'Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen'
04.2021
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Großer Schritt auf dem Weg zur Wasserstoff-Region
19. Februar 2021
Kreis Düren. Aus der Vision wird Wirklichkeit: Im vergangenen Spätsommer kündigte Landrat Wolfgang Spelthahn an, dass der Kreis Düren grünen, klimaneutralen Wasserstoff produzieren werde. Heute (18.02.) vermeldete er gewissermaßen Vollzug. "Ich freue mich sehr, dass wir renommierte Partner gewonnen haben,…
Mehr anzeigenKreis Düren. Aus der Vision wird Wirklichkeit: Im vergangenen Spätsommer kündigte Landrat Wolfgang Spelthahn an, dass der Kreis Düren grünen, klimaneutralen Wasserstoff produzieren werde. Heute (18.02.) vermeldete er gewissermaßen Vollzug. "Ich freue mich sehr, dass wir renommierte Partner gewonnen haben, um unser Vorhaben umzusetzen."
Der Kreis Düren ist der erste Kreis landesweit, der grünen Wasserstoff herstellen wird und kommt damit seinem Ziel "auf dem Weg zur innovativen Wasserstoffregion einen großen Schritt weiter", wie der Landrat betonte. Details des Projektes wurden heute in einer corona-konformen Pressekonferenz vorgestellt. Am Brainergy-Park, einem innovativen Gewerbegebiet auf Jülicher Stadtgebiet (beteiligt sind neben Jülich noch die Kommunen Niederzier und Titz) wird einer der größten Solarparks in NRW entstehen. Die dort aus circa 18 000 Modulen gewonnene Sonnenenergie wird verwendet, um über ein sogenanntes Elektrolyseverfahren Wasserstoff herzustellen. Den Solarpark wird das Euskirchener Unternehmen F&S Solar bauen, die für die Elektrolyse notwendige Anlage die Siemens AG. "Wir haben nun die Baugenehmigung erhalten", sagte Uwe Czypiorski, Technischer Geschäftsführer von F&S Solar im Kreishaus und betonte, dass es damit bald losgehen könnte. Czypiorski lobte wie Dr. Bernd Koch, Leiter dezentrale Energiesysteme bei der Siemens AG, die strategisch gute Lage für die Produktionsstätte am Brainergy Park. Dr. Koch nannte die Herstellung von grünem Wasserstoff "ein sehr gutes Konzept mit einer sauberen Lösung".
Zur Umsetzung des Projektes, das vom Bund für eine finanzielle Förderung ausgesucht wurde, soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden, der neben dem Kreis Düren und der Siemens AG noch RWE und der Industriegasespezialist Messer Group angehören sollen. Diese Gesellschaft ist für das gesamte Projekt verantwortlich und tritt als Bauherrin auf. Für Tim Evison, Senior Vice President Clean Hydrogen bei Messer Group, ist "das Projekt genau auf die Bedürfnisse des Kreises Düren zugeschnitten". Sein Unternehmen freue sich, nun "unsere Kompetenz für die Logistik einbringen zu können". Jens Rochol, Projekt Manager Hydrogen bei RWE Generation, spannte den Bogen zum Strukturwandel im Rheinischen Revier, der sich aus dem absehbaren Ende des Braunkohleabbaus ergibt. "Wir wollen nicht nur abschalten, sondern auch anschalten", betonte Rochol und fasste stellvertretend für alle beteiligten Akteure zusammen, dass es Ziel aller Partner sei, einen wirtschaftlichen Betrieb der Produktionsstätte sicherzustellen.
Der Kreis Düren wird den klimaneutralen, grünen Wasserstoff für seine eigenen Bedarfe nutzen. Derzeit wird der Öffentliche Personen-Nahverkehr auf Elektromobilität umgestellt: Der Kauf von fünf Wasserstoffbussen ist ausgeschrieben, außerdem wird der Kreis zum nächst möglichen Termin vier Wasserstoff-Züge einsetzen. Fünf Wasserstoff-Tankstellen sind geplant. Eine davon wird noch in diesem Jahr im Gewerbegebiet "Im großen Tal" errichtet. Der am Brainergy Park produzierte grüne Wasserstoff wird aber auch zur weiteren Verwendung in der Industrie oder beispielsweise für Speditionen angeboten. "Wasserstofftechnologie ist die Zukunft", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. "Wir kommen damit unserem Ziel, im Kreis Düren bis 2035 klimaneutral zu sein, ein erhebliches Stück weiter. Heute ist uns der Durchbruch gelungen." Baubeginn für die Produktionsanlagen ist nach Abschluss der Planungsphase noch in diesem Jahr, Fertigstellung dann 2022.
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Die Dominikanische Republik wird grün
14. Juli 2020
F&S solar assets SL hat in der Dominikanischen Republik ein solares Projektportfolio mit 237 MWp Kapazität aufgebaut. F&S solar assets SL macht gute Fortschritte in der Entwicklung eines solaren Projektportfolios von 237 MWp in der Dominikanischen Republik. Erst vor Kurzem hat die Comisión Nacional…
Mehr anzeigenF&S solar assets SL hat in der Dominikanischen Republik ein solares Projektportfolio mit 237 MWp Kapazität aufgebaut.F&S solar assets SL macht gute Fortschritte in der Entwicklung eines solaren Projektportfolios von 237 MWp in der Dominikanischen Republik. Erst vor Kurzem hat die Comisión Nacional de Energía (CNE) drei weitere Provisorische Konzessionen für die Projekte Cotoperí I, II und III mit je 54 MWp Kapazität ausgestellt.Damit haben nun insgesamt sechs Projekte mit einer Kapazität von insgesamt 237 MWp eine Provisorische Konzession. Die Projekte sind über die gesamte Insel verteilt und helfen, die gesamte Bevölkerung mit Erneuerbaren Energien zu versorgen.
Einen weiteren Erfolg können die Projekte Los Jovillos (15 MWp) und Las Barias (10MWp) verzeichnen. Beiden Projekten wurde vor Kurzem von der Empresa de Transmision Electrica Dominicana (ETED) eine Einspeisegenehmigung erteilt. Nun ist der Weg zur Definitiven Konzession frei. Beide Projekte befinden sich in der südwestlichen Provinz Azua, einer Region die sich auf Grund ihrer hohen Sonneneinstrahlung besonders für die Gewinnung von Sonnenstrom anbietet.
Bei Inbetriebnahme aller sechs Projekte wird eine jährliche Emission von 441.000 Tonnen CO2 vermieden. Zum Vergleich entspricht das den jährlichen CO2 Emissionen einer dominikanischen Stadt mit 190.000 Einwohnern. Entsprechend leistet die Umsetzung der Projekte einen wichtigen Beitrag zum Ziel des Landes, seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um 25% zu reduzieren.
Die Umsetzung der Projekte wird eine ausländische Direktinvestition von 286 Millionen USD auslösen und für 24 Monate 400 Vollzeitarbeitsplätze generieren. Damit erhalten die dominikanische Wirtschaft und der lokale Arbeitsmarkt zur Bewältigung der Folgen der Corona-Epidemie einen wichtigen Wachstumsimpuls.
F&S solar assets SL ist eine spanische Holding mit Fokus auf solare Energieprojekte in der Karibischen Region, insbesondere in der Dominikanische Republik. Die Gesellschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt der F&S solar concept GmbH und AGIC Energy Consulting LLC.
F&S solar concept GmbH ist ein internationaler solarer Projektentwickler mit Sitz in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 konnte die Firma 1.500 solare Projekte mit einer Kapazität von rd 600 MWp umsetzen.
AGIC Energy Consulting LLC ist eine kalifornische Consultingfirma mit Fokus auf Erneuerbare Energien mit einer tiefen Kenntnis und Verständnis des Dominikanischen Energiemarktes.
Verfasser:
https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/die-dominikanische-republik-wird-gruen
9. Juli 2020
pv magazine group GmbH & Co. KG
Kurfürstendamm 64
10707 BerlinTelefon: +4930213005018
E-Mail: info@pv-magazine.com
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NRW-Unternehmen sorgt für sauberen Strom in der Karibik – Interview mit Georg Schmiedel
17. September 2018
In der Dominikanischen Republik ist auf einer Fläche von zwei Millionen Quadratmetern ein gigantischer Solarpark entstanden, der nun mehr als 50.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgt und wodurch rund 108.000 Tonnen CO2 jährlich einspart werden können. Hinter diesem Projekt steht ein nordrhein-westfälischer…
Mehr anzeigenIn der Dominikanischen Republik ist auf einer Fläche von zwei Millionen Quadratmetern ein gigantischer Solarpark entstanden, der nun mehr als 50.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgt und wodurch rund 108.000 Tonnen CO2 jährlich einspart werden können. Hinter diesem Projekt steht ein nordrhein-westfälischer Projektierer aus Euskirchen: F&S Solar möchte mit dem Solarpark einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung im Land leisten. Welche Chancen und Herausforderungen dies mit sich bringt, erklärt Geschäftsführer Georg Schmiedel im Gespräch.
Herr Schmiedel, ein gigantischer Solarpark mitten in der Karibik. Wie kommt ein Euskirchener Unternehmen zu einem so großen Projekt?
Das wir ausgerechnet dort ein Projekt gestartet haben war tatsächlich eher Zufall, da es aus einer Idee bei einem Geschäftsessen entwachsen ist. Diese Idee nahm dann immer mehr Gestalt an: Viel Sonne, damit viel Solarenergie, eine Insellage – da kann man was machen, dachten wir.
Erst als wir dann loslegten erfuhren wir bei einem Termin im Auswärtigen Amt in Berlin, dass die Dominikanische Republik (Dom.Rep.) ein großartiger Einstiegsmarkt für Lateinamerika ist: Das Land ist relativ sicher, es ist eine Demokratie und damit politisch stabil. Man sagte uns: Wenn Sie, gerade als Mittelständler, die Chance haben in der Dom.Rep. zu starten, dann machen sie das! Und das haben wir auch gemacht.
Welche Herausforderungen brachte die Entwicklung des Solarparks vor Ort mit sich?
Glücklicherweise hatten wir bereits einen Partner mit im Boot, der einiges an Erfahrung in Bezug auf das Land mitbrachte. Denn es bringt nichts wie ein Kolonialherr in einem Land aufzuschlagen. Man muss zunächst das Land verstehen, die Leute, die Mentalität, aber auch die Wirtschaftslage und das Steuersystem – die ganze Entwicklung hat erstmal zweieinhalb Jahre gedauert. Die Genehmigungsprozedur ist wirklich anders als hier. Das Land ist unglaublich bürokratisiert, es gibt dort teilweise für Abläufe, die hier eine Behörde macht, gleich fünf Behörden.
Natürlich ist es auch insgesamt etwas anderes wenn man aus einem hochentwickelten Industrieland in ein Entwicklungsland geht – vor allem was Sicherheit und die Standards dort angeht sowie die gesundheitliche Versorgung. Unser Büro dort ist zum Beispiel in Santo Domingo – das ist fernab von der Tourismus-Region. Aber man arrangiert sich halt mit den Bedingungen.
Sind in der Dom.Rep. bereits viele Investoren in diesem Bereich tätig? Hat die Politik dort ein besonderes Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien?
Es sind kaum ausländische Firmen da, die dort investiert haben. Deswegen ist der Solarpark auch eine Art Vorzeigeprojekt mit Zukunft. Sie gewinnen dort Wahlen mit der Energieversorgung. Wer sagen kann: „Hier, ich hab Strom für alle!“ – der gewinnt die Wahl. Energieversorgung ist politisch also ganz hoch aufgehängt. Das hat den Hintergrund, dass mehr als die Hälfte der Energie über Schweröl-Kraftwerke produziert wird, eine ökologische Katastrophe. Da kommt dann ein Tanker mit der dreckigsten Öl-Form, die es gibt, und die wird dann im Kraftwerk verbrannt um Turbinen anzutreiben, die Strom produzieren. Außerdem muss das Öl, durch die Insellage, mit Schiffen hingebracht werden, wodurch das Land auch von den Preisen der Öl-Kartelle abhängig ist. Da kommt die Umstellung auf Solarenergie natürlich nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten gut an, sondern es ergibt sich die einmalige Möglichkeit Energie mit einem eigenen Rohstoff – der Sonne – zu gewinnen.
Wie hat der Aufbau logistisch funktioniert?
Die Solarmodule haben wir aus China liefern lassen, die wurden dann im Hafen in Empfang genommen und mussten dann einmal komplett über die Insel transportiert werden. 600 bis 800 Lkw wurden mit dem ganzen Material losgeschickt.
Das hört sich aufwendig an: Wie schnell hat die Installation der Module dann gedauert?
Wir haben tatsächlich nur sechs Monate für den Aufbau gebraucht, das geht dann verhältnismäßig schnell. Bei dem Solarpark handelt es sich um ein modulares System. Man hat 2 Megawatt um einen Wechselrichter – das baut dann ein Team auf, aber von diesen 2-MW-Blöcken können viele gleichzeitig gebaut werden. Mit genügend Helfern ging es also schnell.
Apropos Helfer: Haben Sie Ihre Mitarbeiter eingeflogen?
Teils-teils, wir haben ja hauptsächlich mit deutschen Firmen gearbeitet, die dort auch ihre Mitarbeiter hingeflogen haben. Aber wir mussten schlussendlich 215.000 Solarmodule installieren und dafür braucht man nun mal richtig „Manpower“. Bis zu 300 Einheimische waren dann noch auf der Baustelle, das hat wirklich gut geklappt. Am Ende sind auch 20 Arbeitsplätze dauerhaft entstanden für die Security und Park-Pflege.
Welche Umweltrisiken mussten Sie vor Ort in Kauf nehmen und welche Standards einhalten?
Es ist bekannt, gerade durch das Nachbarland Haiti, dass die Region oft mit Erdbeben und Hurrikans zu kämpfen hat. Dennoch gibt es in der Dom.Rep. glücklicherweise relativ wenige Risiken. Wir sind mit dem Standort etwa 30 Kilometer vom Meer entfernt und die Insel ist groß genug – sodass Hurrikane schnell drüber ziehen können. Der Solarpark ist außerdem noch durch Gebirgszüge, die oberhalb liegen, geschützt.
Das Problem mit der Umwelt war eher ein anderes. Da wir die Umweltstandards der Bank einhalten wollten, wurde eine seltene Kakteenart in den botanischen Garten in Santiago aufwendig umgepflanzt. Das waren 3.000 Pflanzen. Außerdem wurden schützenswerte Raben entdeckt, die erst noch zu Ende gebrütet haben.
Was genau leistet nun der Solarpark?
Von 215.000 Modulen fließt nun Strom über Wechselrichter und ein neu errichtetes Umspannwerk in das Hochspannungsnetz der Insel. Mehr als 50.000 Haushalte können mit sauberer Energie versorgt werden. Der Solarpark hat eine Kapazität von 58 MW. Es besteht ein Stromliefervertrag mit dem Staat, wodurch der Strom über die nächsten 20 Jahre zu einem festen Preis geliefert wird. Wir liegen dabei unter dem Spotmarkt-Preis des Landes. Es gibt eine funktionierende Strombörse, und der Strom der an der Börse mit den Entstehungskosten gehandelt wird, ist deutlich höher, als der, den wir aus dem Solarpark liefern. Also eine „win-win“-Situation: In dem Moment wo der Solarpark ans Netz ging, verdienten wir, die Investoren und der Staat an dem Projekt – besser kann es nicht sein.
Stichwort Stromnetz: Wie sind dort die Voraussetzungen?
Von katastrophal bis sensationell: Auf der Hochspannungsebene erreicht man eine Verfügbarkeit von annährend 99 Prozent und es gibt ein zentrales Kontrollzentrum, dass das gesamte Netz kontrolliert und regelt. Wenn man in die unteren Ebenen geht, die die letzten Meter übertragen, da ist es teilweise schlimm. Da werfen Leute Stromkabel mit Eisenhaken an die Leitungen, um sie direkt anzuzapfen. Die Leitungen sind dort teilweise ganz schlecht verlegt, es kommt tagelang zu Stromausfällen. Es gibt auch Regionen wo es gar kein Strom gibt, wo nur mit Generatoren gearbeitet wird. Da ist also noch viel Potenzial nach oben.
Wie genau sieht dieses Potenzial aus? Was planen Sie noch im Land?
Wir haben noch viel vor. Momentan haben wir noch den Vorteil, dass wir zu 100 Prozent einspeisen können. Wir bauen jetzt erstmal einen zweiten Solarpark mit derselben Größe neben den ersten, dann haben wir Energie für 100.000 Haushalte – aber das nimmt das Netz problemlos auf.
Außerdem wollen wir Großspeicherlösungen installieren. Die dienen vor allem zur Netzstabilisierung, sodass man eben Spitzen in beide Richtungen auffängt und das Netz stabiler wird. Das langfristige Ziel ist es, mit kleineren Parks Strom dezentraler liefern zu können. In dem großen Park in der höchsten Spannungsebene haben wir mit 138 kv eingespeist. Aber auf längere Sicht wäre es sinnvoller, an zwei, drei Standorten mit den großen Parks ins Netz einzuspeisen – und mit allen weiteren Anlagen mehr und mehr dezentrale Strukturen aufzubauen. Dabei stellen wir uns auch eine beratende Rolle vor, um die saubere Energie im Land weiter voranbringen.
Verfasser:
Frau Lara Blankenberg
Kommunkation
EnergieAgentur.NRW
Telefon: 0202 2455272
blankenberg@energieagentur.nrwBild: Maurice Kohl Photographie
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