Aktuelles
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Neuer Solarpark „Merscher Höhe“ soll Strom für grünen Wasserstoff liefern
05. September 2022
Landrat Spelthahn sprach von einer „historischen Chance“ für den Kreis Düren – F&S-Geschäftsführer Georg Schmiedel mahnte, Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energie-Projekte deutlich zu verkürzen, man sei quasi „auf Knopfdruck“ bereit, Solarparks in jeder Größenordnung auf jedem erdenklichen Untergrund…
Mehr anzeigenLandrat Spelthahn sprach von einer „historischen Chance“ für den Kreis Düren – F&S-Geschäftsführer Georg Schmiedel mahnte, Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energie-Projekte deutlich zu verkürzen, man sei quasi „auf Knopfdruck“ bereit, Solarparks in jeder Größenordnung auf jedem erdenklichen Untergrund zu errichten.
Jülich - In Jülich wurde am Donnerstagmorgen der neue Photovoltaikpark „Merscher Höhe“ offiziell eingeweiht. Mit seinen verbauten 17.000 Photovoltaikmodulen und einer Leistung von 9,2 Megawattpeak könnte der ungefähr 13 Fußballfelder große Park rein rechnerisch 2500 Drei-Personen-Haushalte mit Grünstrom versorgen. Zukünftig soll mit dem Sonnenstrom grüner Wasserstoff für den Linienverkehr produziert werden. Spelthahn wies darauf hin, dass Wasserstoff zwar ein wichtiges Zukunftsthema sei, doch schaue man genauer hin, so falle Wasserstoff bislang vorwiegend nur als Abfallprodukt in der chemischen Industrie an. In Jülich jedoch wolle man mit der Energie des neuen Solarparks grünen Wasserstoff dezentral produzieren und diesen für die Rurtalbusse und -bahnen nutzen, um damit dem Ziel, den Kreis Düren bis 2024 klimaneutral zu gestalten, einen wesentlichen Schritt näherzukommen.
„Hiermit ergibt sich die historische Chance, dass im Kreis Düren zum ersten Mal ein Linienbetrieb mit Wasserstofffahrzeugen erfolgt, die mit 100 Prozent grünem Wasserstoff fahren“, freute sich Spelthahn. Zurzeit gebe es in Berlin nur ein vergleichbares Projekt in Deutschland. Dort sei man mit den Planungen jedoch zwei Jahre hinterher.
Der Landrat bedankte sich bei allen, die an das Projekt geglaubt hatten, besonders beim Bürgermeister der Stadt Jülich, Axel Fuchs, und beim Solarprojektierer „F&S solar“ aus Euskirchen, der sich des sensiblen Geländes auf der Merscher Höhe angenommen und das Projekt trotz der zu Planungsbeginn noch geringen Strommargen für regenerativ erzeugte Energie mit großem Elan umgesetzt habe. Mit „F&S solar“ verbinde der Kreis Düren bereits eine lange Partnerschaft. So erinnerte der Landrat daran, dass die Euskirchener bereits vor zehn Jahren den damals größten Solarpark in NRW in Inden bauten. Der Solarpark „Merscher Höhe“ ist übrigens drei Mal so groß wie der in Inden.
Viel Lob hatte auch der Geschäftsführer der Rurenergie, Thomas Zerres, für das Unternehmen „F&S solar“: „Ein Gutachter hat mir bestätigt, dass er schon lange keinen so gut gebauten Solarpark mehr gesehen habe, wie den hier auf der Merscher Höhe.“ Zerres erinnerte daran, dass das Projekt „Merscher Höhe“ bereits 2015 startete. Damaliges Problem: Der nächste Netzanschluss war vier Kilometer weit entfernt. „Das wäre im Bereich Photovoltaik eigentlich das wirtschaftliche Aus gewesen“, so Zerres. Dank der Brainergy-Aktivitäten auf dem Gelände wurde dann jedoch ein neues Umspannwerk in nur 100 Metern Entfernung errichtet.
Georg Schmiedel von „F&S solar“ lobte seinen Geschäftsführerkollegen Uwe Czypiorksi, „eine Koryphäe in der Branche“, und den technischen Geschäftsführer, Jens Brücken, die den Park geplant und gebaut hatten. Schmiedel kritisierte sodann deutlich, dass die Umsetzung von grünen Energie-Projekten in Deutschland nach wie vor zu lange dauere. „Es hat fast sechs Jahre gedauert, bis sämtliche Genehmigungsverfahren für diesen Park durchlaufen waren und wir endlich bauen durften“, so Schmiedel. Dabei sei es nur darum gegangen, ein paar Fundamente zu errichten, eine Unterkonstruktion darauf zu stellen und daran die Module zu montieren. „Seitdem die Energiekrise in allen Köpfen angekommen ist, stelle ich mir nun die Frage, warum es jetzt immer noch so lange dauert, einen solchen Solarpark zu bauen, wie man ihn hier sieht.“
„F&S solar“ könne auf Knopfdruck auf jeder Fläche im Gigawattbereich Solarparks bauen und damit zur Lösung der aktuellen Energiekrise beitragen. Man stoße jedoch immer noch auf Blockaden und Hindernisse. Ganz anders sehe dies beispielsweise in der Dominikanischen Republik aus, so Schmiedel: „Das Land ist begeistert von Erneuerbaren Energien. Dort wurde man zuvor mit Kohle oder Schweröl beliefert, um damit Turbinen anzutreiben, die Strom produzierten. Jetzt hat man den wertvollen Rohstoff Sonne im eigenen Land entdeckt.“ Derzeit baue „F&S“ in der Dominikanischen Republik einen Solarpark mit 162 Megawattpeak, den größten Solarpark in der Karibik, der 85.000 Haushalte mit Grünstrom versorgen könne.
Noch vor elf Jahren habe man sich lustig über die Solarenergie gemacht, doch es müsse mittlerweile jeder verstanden haben, dass die Erneuerbaren Energien die Zukunft und die günstigste Form der Energieproduktion seien. „Die Umsetzung grüner Energien ist daher jetzt wichtiger denn je, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, so Schmiedel abschließend.
Im Anschluss hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, mit Uwe Czypiorski einen Gang durch den neuen Solarpark zu unternehmen. Dabei stellte mancher erstaunt fest, dass das Gras unter den Solarmodulen noch grün war und die zuweilen angeprangerte „Abschattung“ von Boden also auch ihr Gutes hat. Die Schafe zumindest, die den Solarpark beweiden werden, dürften froh sein über grüne Wiesen im Schatten.
Eifeler Presse Agentur/epa
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Mehr Ökostrom aus der Region:
e-regio und F&S solar wollen Solarparks bauen10. Dezember 2021
Euskirchen, 09.12.2021. e-regio und F&S solar wollen gemeinsam neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Region realisieren. Darauf haben sich die beiden lokal ansässigen Unternehmen in einem Kooperationsvertrag geeinigt. Ziel der Vereinbarung ist, die Expertisen der beiden Unternehmen zu bündeln und…
Mehr anzeigenEuskirchen, 09.12.2021. e-regio und F&S solar wollen gemeinsam neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Region realisieren. Darauf haben sich die beiden lokal ansässigen Unternehmen in einem Kooperationsvertrag geeinigt. Ziel der Vereinbarung ist, die Expertisen der beiden Unternehmen zu bündeln und den Ausbau der Solarenergie in der Region voranzubringen. In den kommenden fünf Jahren wollen die beiden Partner mehrere Solarparks mit insgesamt 100 Megawatt installierter Leistung projektieren, bauen und betreiben. Mit 100 Megawatt lässt sich in etwa der Jahresbedarf an Strom von ca. 30.000 Haushalten decken.
Regionale Energiewende durch moderne und effiziente Anlagentechnik
„Wir wollen die Region fit für die Zukunft machen. Zusammen mit F&S solar treiben wir die Energiewende vor Ort aktiv voran“, sagt e-regio Geschäftsführer Markus Böhm. Mit neuen Solarparks wird die Region zudem unabhängiger vom Strommarkt, da künftig mehr Strom dort erzeugt werden kann, wo er verbraucht wird. „Als lokaler Stromerzeuger merken wir, dass die Verfügbarkeit von regenerativ erzeugtem Strom aus der Region als Standortfaktor für Industrie, Gewerbe und Haushalte immer wichtiger wird“, so Böhm weiter.
Die Photovoltaikanlagen sollen auf Freiflächen gebaut werden. e-regio übernimmt die Flächenanalyse, die Flächenakquise und den Abschluss von Pachtverträgen mit den Eigentümern. Weiterhin ist e-regio für die Planung und den Bau des Anschlusses der jeweiligen Solarparks an das öffentliche Stromverteilungsnetz zuständig und übernimmt den späteren Betrieb der Anlagen sowie die Vermarktung der erzeugten Strommengen. F&S solar kümmert sich um die bauordnungsrechtlichen Grundlagen und ist für die Projektierung und den Bau der Anlagen verantwortlich. „Neben internationalen Projekten in Europa und der Karibik wollen wir auch wieder in Deutschland hoch effiziente Großanlagen bauen, die in einem sich ändernden Förderrahmen wirtschaftlich betrieben werden können“, so Georg Schmiedel, Geschäftsführer von F&S solar.
Planung im Einklang mit Artenschutz und Landwirtschaft
„Als Energiedienstleister von hier haben wir immer auch die Region und ihre Menschen im Blick“, sagt Selma Trommer, zuständige Projektleiterin bei e-regio. „Neue Projekte setzen wir im Einklang mit Artenschutz und Landwirtschaft um. Wir gestalten die Solarparks beispielsweise so, dass unter den Modulen gleichzeitig Schafe grasen können.“ Das seltene Mähen bzw. Abgrasen der Flächen steigert außerdem die Biodiversität. Flächeneigentümer wie Landwirte, können sich durch die Verpachtung an der Energiewende vor Ort beteiligen und erhalten eine planbare Einnahmequelle. Für viele Landwirte ist dies ein wichtiges finanzielles Standbein.
Interessierte Eigentümer können ihre Fläche ganz einfach registrieren
Für interessierte Grundstückseigentümer hat e-regio die neue Internetseite www.e-regio.de/freiflaechen eingerichtet. Als kostenlosen Service prüft e-regio dort über ein Formular, ob die jeweilige Fläche als Solarparks geeignet ist. Sind die Voraussetzungen erfüllt, steht e-regio den Eigentümern als persönlicher Ansprechpartner zur Seite: vom Pachtvertrag bis zum Rückbau der Anlagen.
Über die Kooperationspartner
F&S solar ist ein weltweit operierendes Unternehmen im Bereich der regenerativen Energien. Ihr Hauptaufgabenfeld liegt in der Planung, vollständigen Projektierung und dem schlüsselfertigen Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen. Der Energiedienstleister e-regio setzt sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien zwischen Rhein und Eifel ein. Der Regionalstrom von e-regio aus Wind- und Sonnenenergie wird unter anderem in eigenen Erzeugungsanlagen in der Region gewonnen. Beide Unternehmen haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet, wie bei der Realisierung der Solarparks in Mechernich-Kalenberg und in Schleiden-Herhahn.
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Sonnenstrom und Wasserstoffproduktion gehen in Jülich erstmals Hand in Hand
06. November 2021
Euskirchener Solarspezialist „F&S solar“ verbaut 17.000 Photovoltaikmodule, die Strom für jährlich 170.000 Kilogramm grünen Wasserstoff liefern - Landrat Wolfgang Spelthahn: „Wir erleben eine historische Stunde in Sachen Klimaschutz“ – Dezentral produzierter Wasserstoff kommt dem ÖPNV im Rurtal zugute Jülich…
Mehr anzeigenEuskirchener Solarspezialist „F&S solar“ verbaut 17.000 Photovoltaikmodule, die Strom für jährlich 170.000 Kilogramm grünen Wasserstoff liefern - Landrat Wolfgang Spelthahn: „Wir erleben eine historische Stunde in Sachen Klimaschutz“ – Dezentral produzierter Wasserstoff kommt dem ÖPNV im Rurtal zugute
Jülich – Der Startschuss zu einem wegweisenden Projekt in Sachen Klimaschutz und CO2-Reduzierung ist jetzt in Jülich gefallen. Die Stadt, die nicht zuletzt aufgrund ihres Forschungszentrums von jeher den Ruf genießt, der Gegenwart immer ein paar Schritte voraus zu sein, gelang ein weiterer Coup.
„Um die Energiewende voranzutreiben, ist eine der Schlüsseltechnologien der Wasserstoff“, berichtete der Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn, anlässlich des Spatenstichs zu einem neuen Solarpark auf der Merscher Höhe: „Doch die entscheidende Frage dabei ist, wo kommt der Wasserstoff her?“ Falle Wasserstoff bislang vorwiegend nur als Abfallprodukt in der chemischen Industrie an, so wolle man in Jülich mit der Energie des neuen Solarparks grünen Wasserstoff dezentral produzieren und diesen für die Rurtalbusse und -bahnen nutzen. „Damit werden wir unserem Ziel, den Kreis Düren bis 2024 klimaneutral zu gestalten, einen wesentlichen Schritt näherkommen“, freute sich der Landrat.
In Berlin solle ein solches Projekt erst in ein paar Jahren umgesetzt werden, so dass Spelthahn die zahlreichen Anwesenden beim Spatenstich darauf aufmerksam machte, dass man in Jülich an diesem Tag einer historischen Stunde beiwohne. Möglich sei dies vor allem durch den Solarprojektierer „F&S solar“ aus dem Kreis Euskirchen. „Dieser hat in Sachen regenerativer Energie schon Herausragendes in unserem Kreis bewegt", so Spelthahn, der beispielsweise an den Solarpark Inden erinnerte, der „ein wahres Schätzchen der Rurenergie“ sei. „Wir müssen aufhören, theoretisch über den Klimawandel zu philosophieren“, so der Landrat weiter, „und endlich zeigen, dass wir auch in der Praxis in der Lage sind, diesen Wandel aufzuhalten.“
Der Bürgermeister der Stadt Jülich, Axel Fuchs, erklärte, dass er „Freudentränen in den Augen“ habe. „Hier werden, sobald auch die Elektrolyse errichtet ist, um den Wasserstoff zu produzieren, die Menschen sehen können, was Klimaschutz bedeutet.“
Axel Fuchs erinnerte auch daran, dass man nicht nur etwas für den Umweltschutz unternehme, sondern dass die wasserstoffbetriebene ÖPNV-Flotte demnächst auch deutlich leiser durch die Straßen fahren werde. „Somit schaffen wir auch für die Menschen, die hier leben, einen deutlichen Mehrwert“, so Fuchs.
Der Geschäftsführer der Rurenergie, Thomas Zerres, erinnerte sich daran, dass er vor 20 Jahren noch in Bitterfeld-Wolfen in der „Nischentechnologie“ Photovoltaik gearbeitet habe. Mittlerweile könne von einer Nische aber nicht mehr die Rede sein. „Die Rurenergie verfügt mittlerweile über 48 Photovoltaikanlagen, drei weitere sind im Bau“, so Zerres. Darüber hinaus könne die Rurenergie auf sieben Windparks zurückgreifen.
Der Solarpark „Merscher Höhe“ sei 13 Fußballfelder groß und habe eine Leistung von 9,2 Megawattpeak. Er teile sich in zwei Bauabschnitte und erhalte eine eigene Umspannanlage und eine Übergabestation, um den Strom ins Netz einzuspeisen. Zerres: „Wir haben es hier mit einer Sechs-Millionen Euro-Investition zu tun, die sich jedoch rechnet, denn der produzierte Strom kostet gerade einmal fünf Cent die Kilowattstunde.“
Die Inbetriebnahme der Anlage sei für 2022 geplant, der Solarpark werde 24 Stunden am Tag überwacht, die Grünflächenpflege übernähmen Schafe, und man habe auch vor, ähnlich wie im Solarpark Inden, Bienenstöcke aufzustellen, da auch in einem Solarpark große Artenvielfalt herrsche.
Für die zahlreichen Journalisten hatte F&S-Geschäftsführer Georg Schmiedel anschließend noch einige beeindruckende Zahlen parat. „Verbaut werden hier 17.000 Photovoltaikmodule, die mit 7000 Schraubankern befestigt werden, so dass allein der Unterbau 700 Tonnen wiegt. Mit den 9,5 Millionen Kilowattstunden Strom, die in Jülich erzeugt werden, kann man rein rechnerisch 2600 Drei-Personen-Haushalte versorgen“, so Schmiedel. Gleichzeitig spare man 5000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
Bei der Wasserstoffelektrolyse werde Wasser aufgespalten in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff müsse jedoch stark komprimiert werden. „Das geht nur mit einem Druck von 350 bis 800 bar“, so Schmiedel. Um so einen Druck auf natürliche Weise aufzubauen, müsse man 8000 Meter tief tauchen.
„Mit der fertigen Anlage können wir dann 170.000 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugen“, berichtete Schmiedel. Und das alles in einem regionalen Mikrokreislauf. „Wenn man beispielsweise in der afrikanischen Wüste Wasserstoff produziert, der anschließend in alten Diesel-Frachttankern um die halbe Welt verschifft wird, dann kann man diesen Wasserstoff wohl kaum noch grün nennen“, gab der F&S-Geschäftsführer zu bedenken.
Die Idee zu der zukunftsweisenden Anlage auf der Merscher Höhe habe der Dürener Landrat vor einigen Jahren gehabt. „Herrn Spelthahns Ideen verstehen wir immer auch als Aufträge“, scherzte Schmiedel, so dass man sich in Euskirchen weitere Gedanken über eine Symbiose von Photovoltaik und Wasserstoff gemacht habe. „Möglich wurde die Umsetzung dann vor allem durch die Verwaltung der Stadt Jülich, die in Rekordzeit eine Baugenehmigung erteilt hat“, so Schmiedel abschließend, der betonte, dass der Kreis Düren mit dieser Anlage ein zukunftsweisendes und deutschlandweites Zeichen für den Klimaschutz setze.
Eifeler Presse Agentur/epa
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Auf der Sonnenseite der Energiewende
08. April 2021
Auszug der "Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen" - April 2021 … An anderer Stelle etabliert sich eine neuere Form von Kraft-Werk. Wenn er für einen Moment die Augen schließt, sieht Georg Schmiedel es deutlich vor sich. „So viel wird sich gar nicht ändern: Die Industrie…
Mehr anzeigenAuszug der "Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen" - April 2021
… An anderer Stelle etabliert sich eine neuere Form von Kraft-Werk. Wenn er für einen Moment die Augen schließt, sieht Georg Schmiedel es deutlich vor sich. „So viel wird sich gar nicht ändern: Die Industrie wird es auch weiterhin geben – aber sie arbeitet mit Wasserstoff“, sagt der 52-Jährige. Der Geschäftsführer der F&S solar concept GmbH mit Sitz in Euskirchen bewegt sich betriebsbedingt auf der Sonnenseite des Strukturwandels. Seit der Gründung im Jahr 2005 hat das Unternehmen weltweit mehr als 1.500 Solarkraftwerke geplant, installiert und erfolgreich in Betrieb genommen. Den Werdegang von „F&S solar concept“ bezeichnet Schmiedel als „Berg-und-Talfahrt“, von Höhen und Tiefen geprägt: Die anfängliche Förderung der Branche wird bald schlagartig zurückgefahren und schließlich nahezu ganz gestrichen. „Der Solarenergie-Markt in Deutschland ist aus politischen Gründen zum Erliegen gebracht worden“, resümiert Schmiedel. Doch dann die Wende: „In den vergangenen zwei, drei Jahren hat die Politik endlich erkannt, dass die Erneuerbaren unerlässlich sind und unterstützt werden müssen.“ Seitdem befindet Schmiedel sich im konstruktiven Austausch etwa mit NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart und der hiesigen Regierungspräsidentin Gisela Walsken.
Vor wenigen Wochen hat Schmiedel von der Stadt Jülich die Baugenehmigung für einen besonderen Solarpark für den Kreis Düren erhalten: Im „Brainergy Park“ als gemeinsamem Gewerbegebiet der Kommunen Jülich, Titz und Niederzier soll Ende des Jahres mit der Errichtung einer Anlage begonnen werden, die mit den größten ihrer Art in Nordrhein-Westfalen konkurriert. Ziel des ehrgeizigen Solarprojekts mit 18.192 Modulen und einer Leistung von bis zu zehn Megawatt: der klimafreundlichen Wasserstoffproduktion den Weg zu bereiten. Denn, so berichtet die Dürener Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18. Februar: Anfang 2023 soll eine neue Gesellschaft mit Beteiligung des Kreises damit beginnen, auf der Merscher Höhe „grünen Wasserstoff“ im industriellen Maßstab herzustellen. Partner sind der Münchener Riese Siemens, die in Essen ansässige RWE-Tochter Generation und das hessische Gas-Logistik-Unternehmen Messer Group. Siemens hat vom Bund bereits eine Förderzusage für den Bau der Wasserstoffproduktion erhalten, deren Energie zu 100 Prozent aus dem Solarpark der Euskirchener Experten stammen soll. In der Zeit, in der die Photovoltaik- Anlage wetterbedingt keine Energie für die Elektrolyse liefert, soll RWE als Versorger mit grünem Strom aushelfen. Der so entstehende gasförmige Wasserstoff soll zunächst vor allem als Treibstoff für entsprechende Busse und Bahnen genutzt werden, die der Kreis Düren vor Kurzem in großer Zahl bestellt hat.
Meilenstein in Monte Cristi: Solarstrom für 50.000 Haushalte
Im zweiten Schritt soll der Wasserstoff auch der heimischen Industriebetriebe als Energiequelle dienen. „Wir wollen so viele Unternehmen wie möglich zum Umstieg auf Wasserstoff bewegen“, hat Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn in der Zeitung verlauten lassen. Für dieses Vorhaben will F&S solar concept mehr als 100 Megawatt Photovoltaik-Leistung auf verschiedenen Grundstücken entlang der Autobahn und Schienennetze im Kreis Düren entwickeln und damit den laufenden Strukturwandel beschleunigen. Ein weiteres Großprojekt entsteht derzeit an der Seite eines regionalen Energieversorgers, mit dem mehr als 100 Megawatt im gesamten Kreis Euskirchen geplant sind. „Alleine diese mehr als 200 Megawatt Solarenergie, die sich für unsere Region in der Entwicklung befinden, sind deutlich mehr als in vielen Jahren deutschlandweit gebaut wurde“, bilanziert Schmiedel.
Heute zählt sein Betrieb zu den weltweit agierenden Solarprojektierern, die mit Planung, Beschaffung und Aufbau befasst sind. Die Projekt- und Flächenakquise ebenso wie die Entwicklung und Planung nimmt das Unternehmen ausschließlich mit eigenem Personal in der Zentrale in Euskirchen und den lokalen Büros in den einzelnen Ländern vor. Am Stammsitz in Euskirchen kümmern sich 15 Techniker um die Fernüberwachung der Solarparks und die jährlichen Wartungs- und Inspektionsarbeiten. Internationales Terrain betritt F&S solar concept 2014 – und damit neun Jahre nach der Gründung. Auf die Anfänge in Italien folgen Aufträge in Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und der Dominikanischen Republik. Die dortige Provinz Monte Cristi ist es schließlich, wo Schmiedel mit seinem Betrieb 2018 einen Meilenstein erreicht: Auf einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratmetern „haben wir einem ganzen Land energietechnisch zu neuen Perspektiven verholfen und es gleichzeitig aus seiner Abhängigkeit von Kartellen befreit“, sagt der Geschäftsführer. Der erste Park produziere Strom für rund 50.000 Haushalte. Weitere Anlagen seien in der Planung.
Kopf- statt Knopfsache: Der Wandel braucht Zeit
Doch Schmiedel ist auch Realist: „Es ist naiv zu glauben, dass man den Wandel global sehr schnell hinbekommt. Es braucht viel Zeit, bis sich die Denkweise in den einzelnen Ländern verändert. Keine Nation drückt einfach auf den Knopf und wird plötzlich grün.“ Was ihm jedoch Mut mache: „Es ist mittlerweile auch wirtschaftlich sinnvoll, grüne Energie zu produzieren. Das kann letztlich zum Durchbruch verhelfen, denn es bringt nur wenig, den großen Industrienationen mit purem Idealismus zu kommen.“ Schmiedel möchte, dass Deutschland mit grünem Beispiel vorangeht und andere Nationen mitzieht. Der 52-Jährige erinnert sich an die Zeit des 1.000-Dächer- Programms und der Einführung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes, als Deutschland zuerst belächelt wurde und später zum weltweiten Vorreiter der Energiewende. „Nur dadurch war es möglich, in die Massenproduktion von Solarmodulen im Bereich der Wechselrichter zu gehen“, sagt Schmiedel. „Selbst, wenn man die ganze Welt in den Blick nimmt: Es ist immer auch wichtig, was wir hierzulande machen – das hat enorme Strahlkraft.“
Wenn Neubaugebiete mehr Strom erzeugen als verbrauchen
Dass der Unternehmer aus Euskirchen mit seinem Geschäftspartner Jörg Frühauf 1988 bereits die Immobiliengesellschaft F&S concept GmbH gegründet hatte, kommt ihm jetzt auch mit Blick auf den Strukturwandel zugute: Derzeit entwickelt der Betrieb mehr als 24 Neubaugebiete in der weiteren Region. Darunter befindet sich auch ein klimaneutrales Pilotprojekt im Kreis Euskirchen, bei dem ein in direkter Nachbarschaft zu den 53 Baugrundstücken liegender Ein-Megawatt-Solarpark mehr Energie erzeugen soll, als die gesamte Siedlung verbraucht. Kein Wunder, dass Schmiedel gerne von „Strahlkraf t“ spricht. Wenn der Strukturwandel seine Schatten vorauswirft, sieht der Unternehmer keinen Anlass zur Sorge: „Es wird auch weiterhin großen Bedarf für Industriebetriebe geben.“ Ein gutes Beispiel dafür bildeten die zahlreichen Solarparks selbst, für die in der Region teilweise noch die Genehmigungsverfahren laufen und die ihrerseits wiederum auf Zulieferer angewiesen seien – etwa auf die Stahlbranche für die Unterkonstruktionen, auf die Elektrobetriebe für die Montage und auf viele andere mehr. „Der Industrie in unserer Region insgesamt wird der Strukturwandel jedenfalls nicht schaden“, sagt Schmiedel, genießt die Sonne und schließt für einen Moment die Augen
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Wirtschaftliche Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Aachen
04.2021
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